EcoSounds Madagascar
Passives akustisches Monitoring
Mit Hilfe von akustischen Datenloggern belauschen wir die Tiere im Wald. Die Daten helfen uns dabei die Ökologie der Tiere besser zu verstehen, Naturschutzmaßnahmen zu evaluieren und den Bedrohungsstatus zu erfassen.
Passives Akustisches Monitoring (PAM)
Warum PAM?
Viele Tiere sind scheu und leben häufig im Verborgenen. Ohne Störung durch den Menschen lassen sie sich daher schwer erfassen. Deshalb machen wir uns das Kommunikationsverhalten der Tiere zu nutzen. Alle Tiere kommunizieren regelmäßig mit ihren Artgenossen oder hin und wieder auch mit Individuen anderer Arten. Viele Tiere nutzen dafür die akustische Kommunikation. Das bekannteste Beispiel ist der morgendliche Gesang der Singvögel. Aber auch Frösche, Insekten und viele Säugetiere, insbesondere Primaten, kommunizieren regelmäßig mit Hilfe von Lautäußerungen. Besonders bekannt ist beispielsweise der allmorgendliche Gesang des Indri, der kilometerweit zu hören ist. Solche Lautäußerungen haben eine artspezifische Signatur, die es uns ermöglicht, eine Art an ihren Lauten zu erkennen. Zur Identifizierung der Arten anhand ihrer Laute kommen mehr und mehr auch Computer zum Einsatz.
Langfristig können bedrohte Tierarten mit Hilfe des PAM leichter überwacht werden und der Erfolg von Natur- und Artenschutzmaßnahmen evaluiert werden. Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg. Leider wissen wir immer noch sehr wenig über die akustische Kommunikation vieler wildlebender und bedrohter Arten. Auch Zoos können hier ihren Beitrag leisten und helfen das akustische Repertoire von bedrothen Wildtierarten zu beschreiben.
Mit dem Projekt wollen wir einen Beitrag zur Etablierung der Methode des passiven akustischen Monitorings in Madagaskar leisten. Neben der Erstellung einer Datenbank für artspezifische Laute für die madagassische Tierwelt, insbesondere für Vögel, Frösche und die Lemuren, werden junge Wissenschaftler in der Anwendung der PAM-Methodik geschult. Die Entwicklung des Projektes kann unter anderem hier verfolgt werden: EcoSounds Madagascar
Gesang des Indri
Mitmachen und Zusammenarbeiten
Zusammenarbeit bei Artenschutz & Forschung
Kennen Sie sich gut aus mit Tierlauten? Arbeiten Sie auch im Bereich Passives Akustisches Monitoring? Kontaktieren Sie uns und helfen Sie bei der Identifikation von Tierarten anhand ihrer Geräusche. Wir sind offen für Kollaboration und Zusammenarbeit.
Klanglandschaft
Akustisches Monitoring
In der folgenden Aufnahme einer Klanglandschaft können wir die Laute von fünf Vogelarten identifizieren. Spektrogramm im nächsten Bild.
Gibt es die Tierart überall im Verbreitungsgebiet?
Rotschwanzwieselmaki
Rotschwanzwieselmakis (Lepilemur ruficaudatus) leben in Paaren. Männchen und Weibchen kommunizieren in der Nacht regelmäßig ihren Standort an den Partner sowie an benachbarte Paare. Dies können wir nutzen, um die Waldgebiete zu bestimmen, die von Rotschwanzwieselmakis besetzt sind (Karte im nächsten Bild).
Geräusche erkennen
Chuckle
Mit Hilfe des Computers suchen wir für die stark bedrohten Rotschwanzwieselmakis zum Beispiel nach diesem Sound, dem sogannenten „chuckle“.
Aktivitätsrhythmus
Sichelschnabel- Vanga
Mit Hilfe des passiven akustischen Monitorings lässt sich auch die Aktivitätsrhythmik von artspezifischen Vokalisationen beschreiben. Sicherschnabel- Vangas singen hauptsächlich am Morgen von 5:00- 8:00 Uhr und am Abend kurz vor Sonnenuntergang.
Partner & Förderer
Das Projekt wird gefördert durch:
Stiftung Artenschutz
Die Projekte werden gemeinsam umgesetzt mit:
CNFEREF
DPZ Madagaskar
Universität Antananarivo
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