Der Kirindy-Wald im Westen Madagaskars ist die Heimat von 8 verschiedenen Lemuren-Arten. Hier könnt ihr diese Arten kennen lernen, deren Überleben von unseren Schutzmaßnahmen vor Ort abhängig ist. Die meisten von ihnen stehen nämlich auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Diese Entwicklung liegt vor allem an der Jagd dieser Tiere und dem zunehmenden Verlust des Lebensraums aufgrund von Abholzung und Brandrodung für die Landwirtschaft.
Das sind die Lemuren aus dem Kirindy Wald:
Microcebus berthae
Madame Berthe‘s Mausmaki
Status: vom Aussterben bedroht
Der Madame Berthe‘s Mausmaki ist mit einem Gewicht von nur ca. 30 g der kleinste der Wissenschaft bekannte Primat der Welt. Er kommt ausschließlich in Kirindy vor, wo nur noch wenige Individuen zu finden sind. Der Winzling unter unseren nächsten Verwandten, den Primaten, ist akut vom Aussterben bedroht.
Cheirogaleus medius
Westlicher Fettschwanzmaki
Status: Gefährdet
Diese Lemuren halten sieben Monate des Jahres Winterschlaf, um den Nahrungsmangel in der trockenen Wintersaison in Kirindy zu überleben. Dazu lagern sie große Mengen an Fett in ihrem Schwanz ein.
Mirza coquereli
Südlicher Riesenmausmaki
Status: Stark gefährdet
Riesenmausmakis sind dafür bekannt, auf kleine Wirbeltiere Jagd zu machen, z.B. auch auf andere Lemuren wie die Grauen Mausmakis.
Eulemur rufifrons
Rotstirnmaki
Status: Gefährdet
Diese Tiere sind kathemeral: Sie sind sowohl tagsüber als auch nachts aktiv, insbesondere bei Vollmond. Im Gegensatz zu anderen Lemuren kann man Männchen und Weibchen an der unterschiedlichen Fellfärbung erkennen.
Microcebus murinus
Grauer Mausmaki
Status: Nicht gefährdet
Diese Lemuren schlafen zusammen mit mehreren Individuen in Baumhöhlen. In der kargen Trockenzeit sind Graue Mausmakis nur gelegentlich zu sehen, da sie eine Art kürzeren Winterschlaf (Torpor) halten, um Energie zu sparen.
Lepilemur ruficaudatus
Rotschwanz-Wieselmaki
Status: vom Aussterben bedroht
Anders als es ihr englischer Name „sportive lemurs“ vermuten lässt, sind diese Tiere nicht besonders sportlich. Einen Großteil der Zeit ruhen sie sich aus, um die Pflanzen zu verdauen, von denen sie sich ernähren. In der Paarungszeit jedoch wurden männliche Rotschwanz-Wieselmaki beim Boxen mit anderen Männchen beobachtet, was zu ihrer englischen Bezeichnung „sportive lemurs“ führte.
Phaner pallescens
Westlicher Gabelstreifenmaki
Status: Stark gefährdet
Dies sind die lautesten Tiere in ganz Kirindy. Bei Einbruch der Dunkelheit, wenn sie wach werden, kann man ihre Rufe aus jedem Winkel des Waldes hören. Außerdem ernähren sie sich fast ausschließlich vom Harz weniger Baumarten. Um genügend zu essen zu finden, müssen sich die Tiere schnell von einem Fressbaum zum anderen bewegen.
Sifaka
Larvensifaka
Status: vom Aussterben bedroht
Diese Tiere sind an das Leben auf Bäumen angepasst. Wenn sie aber auf dem Boden unterwegs sind, bewegen sie sich hüpfend voran und sehen dabei so aus, als würden sie tanzen. Dieses ungewöhnliche Verhalten tritt heutzutage aufgrund von Abholzung immer häufiger auf.
Damit diese Lemuren überleben können, setzen wir uns mit verschiedenen Schutzmaßnahmen für den Fortbestand des Kirindy-Waldes ein.
Hier könnt ihr mehr erfahren:
https://chancesfornature.org/kirindy/